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Coronavirus: Aktueller Sachstand in Vorarlberg

Coronavirus: Aktueller Sachstand in Vorarlberg

Wochentag, TT.MM.JJ Gesundheit/Coronavirus/Wallner/Schöbi-Fink/Rüscher Wallner: Schulen von weiteren Entscheidungen betroffen „Reduktion der sozialen Kontakte auf Zeit“ Bregenz (VLK) – Gemeinsam mit Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink und Landesrätin Martina Rüscher informierte Landeshauptmann Markus Wallner im heutigen (Mittwoch) Pressegespräch über aktuelle Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus: Ab Montag (16. März) bleiben die Schülerinnen und Schüler der Oberstufenklassen (ab 9. Schulstufe) bis Ostern zuhause, für die anderen Schülerinnen und Schüler, bleiben die Schulen ab Mittwoch, 18. März für die SchülerInnenbetreuung geöffnet. Diese Regelung gilt auch für Kindergärten und Kinderbetreuungseinrichtungen. Aufgrund eines positiv getesteten Mitarbeiters muss der Routinebetrieb am LKH Bludenz reduziert werden. „Wir müssen die sozialen Kontakte auf Zeit reduzieren um die Ausbreitung des Coronavirus effektiv eindämmen zu können“, betonte der Landeshauptmann. Die Schulen bleiben deshalb für Schülerinnen und Schüler ab der 9. Schulstufe ab Montag, 16. März bis Ostern geschlossen. „Das heißt, die Landesberufsschulen, die Polytechnischen Schulen, die AHS-Oberstufe, die BMS, die BHS und Kollegs sind ab Montag geschlossen. Die Schulen sind aufgefordert, auf e-learning umzustellen. Konkret bedeutet das: die Schule ist geschlossen, der Unterricht geht weiter. Ähnlich den Fachhochschulen und Universitäten.“, sagte Landesstatthalterin Schöbi-Fink. Auch Musikschulen sollen geschlossen bleiben. Schülerinnen und Schüler der 1. bis 8. Schulstufe werden ab Mittwoch, 18. März an den Schulen betreut. Auch Kindergärten und Kinderbetreuungseinrichtungen bleiben offen. Der Landeshauptmann appellierte aber an die Eltern, die Kinder möglichst zu Hause zu betreuen: Wir sind uns bewusst, dass dies ein deutlicher Eingriff in den Schulalltag ist, aber er ist zu diesem Zeitpunkt notwendig“. Gerade die ältere Generation müsse geschützt werden, deshalb: „Geben Sie die Kinder deshalb nicht in die Obhut ihrer Großeltern“, betonte der Landeshauptmann. Es bestehe eine Entgeltfortzahlung auf Basis des Epidemiegesetzes, so Wallner. Elternteile, die in besonderen Berufsgruppen zum Erhalt der sozialen Strukturen tätig sind, beispielsweise Polizei oder im Gesundheitswesen, müssen weiterhin ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen. Unterstützung sicherte Wallner auch der heimischen Wirtschaft zu: „Wir wollen, dass kein Unternehmen als Folge des Coronavirus schließen muss.“ Eingeschränkter Routinebetrieb im LKH Bludenz Das Thema Coronavirus und seine weltweiten Auswirkungen stellen auch die Vorarlberger Landeskrankenhäuser vor eine spezielle, neue Situation und stellen das Gesundheitssystem vor ganz besondere Herausforderungen. „Alle fünf Landeskrankenhäuser, gemeinsam mit dem KH Dornbirn, sind auf die Ausbreitung des Coronavirus gut vorbereitet und können die Gesundheitsversorgung des Landes optimal aufrechterhalten“, sagte Landesrätin Rüscher. Aufgrund eines positiv auf Coronavirus getesteten Mitarbeiters im Landeskrankenhaus Bludenz müssen insgesamt 42 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voraussichtlich für 14 Tage in Quarantäne bleiben oder sie unterliegen einer Verkehrsbeschränkung. Wegen dieser aktuellen Entwicklung ist der Routinebetrieb im LKH Bludenz stark eingeschränkt. Der OP-Betrieb ist auf die Behandlung von Notfällen reduziert: Von 11. bis 19. März geplante Operationen mussten abgesagt werden. Die vorhandenen OP-Kapazitäten sind Notfällen vorbehalten. Auch endoskopische Eingriffe werden bis 17. März 2020 nur in Notfällen durchgeführt, der Routinebetrieb ist deutlich reduziert. Betroffene Patientinnen und Patienten wurden vom LKH Bludenz kontaktiert. Verunsicherte Patientinnen und Patienten, die in letzter Zeit im LKH Bludenz behandelt wurden und sich aufgrund dessen Sorgen machen, mögen sich bitte bei 1450 melden. Rüscher informierte über den aktuellen Stand (Mitwoch, 11. März) der Corona-Infektionen in Vorarlberg. Derzeit sind 15 positiv getestete Personen und 44 Kontaktpersonen in Absonderung – Rüscher rechnet mit einem Anstieg auf bis zu 150 Personen noch im Laufe des Tages (Mittwoch). 171 Verdachtsfälle wurden negativ getestet, 35 weitere sind noch in Abklärung.
Bildrechte: Land Vorarlberg
Bild mit Inhalt Corona-Virus - Tipps für die Bevölkerung

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Die aktuelle Entwicklung in und um Vorarlberg herum wird von den Fachleuten und zuständigen Entscheidungsträgern im Lande mit höchster Aufmerksamkeit verfolgt

        

Die in Vorarlberg bereits getroffenen Vorkehrungen:

         

Einsatzstäbe einberufen

Schon sehr frühzeitig hat Landeshauptmann Markus Wallner in der KW 9 den Einsatzstab in Vorarlberg einberufen, um dafür zu sorgen, dass ab diesem Zeitpunkt alle zuständigen Stellen über den gleichen umfassenden Informationsstand verfügen und sich abstimmen, um bei Bedarf rasch handeln zu können. Inzwischen hat sich auch ein kleinerer Koordinationsstab gebildet, der im Ernstfall aktiv werden wird.

     

Kapazitäten der Gesundheitsberatung 1450 aufgestockt

Die Mitarbeitenden der Gesundheitsnummer 1450 waren in den letzten Tagen aufgrund zahlreicher Anfragen und Beratungen zum Coronavirus besonders gefordert. Täglich werden rund 250 Anfragen gezählt. Angesichts des enormen Informationsbedarfs in der Bevölkerung wurde nun von Landesseite beschlossen, zur Entlastung des 1450-Teams ein externes Callcenter mit der Abarbeitung der nicht-medizinischen Anfragen zu betrauen. Für die Bevölkerung ändert sich nichts, die Nummer 1450 bleibt die zentrale telefonische Anlaufstelle.

       

Ärztepool zur Abklärung von Verdachtsfällen

Von größter Wichtigkeit ist die raschestmögliche Abklärung von Verdachtsfällen. Zu diesem Zweck wurde ein Pool von Ärztinnen und Ärzten eingerichtet, die mit Unterstützung des Roten Kreuzes Hausbesuche bei potenziell Erkrankten durchführen und die erforderlichen Laborproben nehmen. Auch die Laborkapazitäten wurden aufgestockt, die Testung der Proben kann direkt im Lande am LKH Feldkirch durchgeführt werden.

           

Austausch mit Sozialpartnern

Im Sinne eines abgestimmten Handelns ist auch das Treffen mit den Vorarlberger Sozialpartnern im Landhaus zu sehen, um diese über den aktuellen Stand in Sachen Corona zu informieren. Insgesamt sind die Corona-bedingten wirtschaftlichen Auswirkungen noch nicht abschätzbar.

           

Täglicher Lagebericht

Die Landespressestelle veröffentlicht täglich ab ca. 16.00 einen Lagebericht zum Thema Corona. Darin werden aktuelle Zahlen und Einschätzungen der Landessanitätsdirektion bekannt gegeben. Siehe auf www.vorarlberg.at/presse

Aktuelle Informationen zu den Handlungsanweisungen sind auf www.vorarlberg.at/corona und www.vorarlberg.at/warnung abrufbar.

       

Enge Abstimmung zwischen Bund und Ländern

Neben diesen Maßnahmen pflegen Bund und Länder einen intensiven Austausch in Sachen Coronavirus. Der Bund informiert die Länder in einem täglichen Lagebericht. Weiters wurden zwei Erlässe – vom Gesundheitsministerium und vom Bildungsministerium – herausgegeben, um eine österreichweit abgestimmte gleiche Vorgangsweise sicherzustellen. Darüber hinaus hat der Bund eine Informationskampagne gestartet.

Es gibt in Vorarlberg derzeit keine generelle Absage von Großveranstaltungen oder Betriebsschließungen. Vorarlberg hält sich an die österreichweite Vorgangsweise, damit nicht einzelne Bundesländer hier anders entscheiden. Siehe dazu www.sozialministerium.at/Informationen-zum-Coronavirus/Coronavirus---Empfehlungen-Gro%C3%9Fveranstaltungen.html.

          

FAQs

        

Wie vorgehen bei Verdacht auf Erkrankung?

Verdachtspersonen sollen keinesfalls eine Ordination oder ein Spital aufsuchen, sondern ihre/n HausärztIn oder die Gesundheitshotline 1450 anrufen. Nach ärztlicher Beurteilung wird ein Team zur Probenabnahme zur Person nach Hause geschickt. Mittels mündlichem Bescheid werden die Personen angewiesen, bis zum Ergebnis der Testung sich selbst zu Hause zu isolieren. ACHTUNG: Keine Testung ohne ärztliche Beurteilung. Getestet werden nur Verdachtspersonen (Symptome UND innerhalb der letzten 14 Tage in Risikogebiet oder Kontakt mit erkrankter Person).

       

Was passiert, wenn eine Person positiv getestet wird?

Die erkrankte Person wird mittels Bescheid für 14 Tage abgesondert, bei schlechtem Allgemeinzustand im Spital, ansonsten zu Hause. Der Gesundheitszustand wird täglich telefonisch kontrolliert. Die häusliche Absonderung wird stichprobenartig durch die Exekutive kontrolliert. Zusätzlich werden von der Behörde Kontaktpersonen ermittelt (Personen, die seit der Erkrankung direkten Kontakt mit der erkrankten Person hatten). Diese werden ebenfalls für 14 Tage zu Hause abgesondert, müssen sich selbst beobachten (Fragebogen) und bei Verschlechterung des Gesundheitszustands aktiv melden.

        

Wie können sich Personen vor Corona schützen?

Das Virus wird mittels Tröpfcheninfektion übertragen. Es gelten die allgemeinen Hygienemaßnahmen: Anniesen, Anhusten´vermeiden, häufiges Händewaschen, Reisen in Risikogebiete vermeiden.

Das Eintreffen des Coronavirus in Norditalien und die dortigen jüngsten Entwicklungen werden auch in Vorarlberg von Fachleuten und zuständigen Entscheidungsträgern mit höchster Aufmerksamkeit verfolgt. Im Vorfeld eines Treffens auf Einladung von Bundeskanzler Sebastian Kurz mit den Landeshauptleuten am Donnerstag (27. Februar) berief Landeshauptmann Markus Wallner am Mittwoch, 26. Februar den Krisenstab ein, um über mögliche bzw. nötige Maßnahmen im Lande zu beraten. Im Anschluss an den Gipfel wurden die Medien informiert.

         

Verhaltensmaßnahmen

 
Generell empfiehlt der Landessanitätsdirektor folgende Maßnahmen:

  • allgemeine Hygienemaßnahmen beachten (vergleichbar mit saisonaler Grippe)
  • Anniesen, Anhusten vermeiden,
  • Reisen in die Infektionsgebiete tunlichst vermeiden,
  • häufiges Händewaschen.

     

Personen, die nach einer Reise oder Kontakt mit einem Kranken Krankheitssymptome aufweisen, sollten:

  • solange wie möglich zu Hause bleiben,
  • keine Arzt- oder Spitalsambulanzen aufsuchen, da Gefahr der Ansteckung besteht,
  • telefonische Information des Arztes oder der Krankenanstalten, Hausbesuch oder bei Verschlechterung des Allgemeinzustandes gesicherten Infektionstransport über das Rote Kreuz organisieren.


An folgende Hotlines können Sie sich wenden:

  • Die telefonische Gesundheitsberatung „Wenn’s weh tut! 1450“
  • Coronavirus Hotline: Expertinnen und Experten der AGES beantworten fachliche Fragen rund um das Corona-Virus.

Telefon: 0800 555 621 – Montag bis Freitag von 09:00 bis 17:00 Uhr

Kontaktdaten

Postanschrift: Landhaus, 6901 Bregenz
Standortanschrift: Landhaus, 6900 Bregenz
T +43 5574 511 24405
F +43 5574 511 924495
gesundheitsdienst@vorarlberg.at

Kundenverkehr: Montag bis Freitag von 08.00 - 12.00 Uhr und 14.00 - 17.00 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung